Robin Schäfer

Tim Huß

Diejenigen, die mich persönlich kennen, mag es vielleicht etwas verwundern, aber tatsächlich habe auch ich Interessen, die nicht in irgendeiner Weise mit Politik zu tun haben. Ich bin leidenschaftlicher Stadiongänger − schon als Kind habe ich gerne, zugegeben mehr schlecht als recht, Fußball gespielt − und ich besuche oft Konzerte. Eher atypisch für meine Generation zieht es mich vornehmlich auf Alternative-, Rock- und Punkkonzerte. Zu finden bin ich dort meistens irgendwo im ersten Wellenbrecher vor der Bühne. Zwischen hundert anderen verschwitzten Menschen lässt es sich am besten überdecken, dass man über das Rhythmusgefühl eines Elefanten verfügt und eigentlich nichts auf einer Tanzfläche zu suchen hat.

Ich bin ein humorvoller und ironischer Mensch. Zwar sehe ich es als elementar an, politischen Themen mit der angebrachten Ernsthaftigkeit zu begegnen. Sich selbst sollte man dabei aber nie zu wichtig und zu ernst nehmen. Ich will nicht verbohrt auf dem eigenen Standpunkt beharren, sondern auch offen für andere Ansätze sein. Und wenn ich mich mit wenigen Worten beschreiben müsste, dann bin ich: jung, sozialistisch, antifaschistisch und für jeden Spaß zu haben − solange er nicht auf Kosten anderer geht.

Mit Beginn meiner Ausbildung begann ich mich in der Gewerkschaftsjugend zu engagieren. Dort konnte ich viele politische Erfahrungen sammeln, sei es im Ortsjugendausschuss, in Seminaren oder bei diversen Diskussionsveranstaltungen. Parallel dazu begann ich mich in meinem Betrieb für die Auszubildenden einzusetzen. Seit dem Jahr 2018 bin ich dort Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung und wurde im letzten Jahr, im Rahmen meiner zweiten Amtszeit, zum Vorsitzenden gewählt.

Meine Geschichte mit der SPD hingegen begann bereits in frühen Kindheitstagen. Seitdem ich mich erinnern kann, ist mein Vater in der Babenhäuser Kommunalpolitik aktiv. Trotzdem dauerte es etwas mehr als 21 Jahre, bis ich beschloss in die Partei einzutreten. Ich konnte mich lange nicht mit der SPD identifizieren, da sie sich in meinen Augen zu weit von den Werten der Sozialdemokratie entfernt hatte. 

Als dann die Wahl des neuen Parteivorstands anstand, wollte ich nicht weiter dabei zusehen, wie sich die SPD immer weiter ins Abseits schießt, wenn sie bei einem schlichten „Weiter so“ geblieben wäre. Dass ich meinen Mitgliedsantrag einige Tage zu spät ausgefüllt hatte und deswegen nicht mit abstimmen konnte, lassen wir hier mal außen vor. Zum Glück hat es die SPD auch ohne meine Stimme geschafft.

Kommunalpolitisch sehe ich meine Schwerpunkte bei den Themen Wohnen und Mobilität. Da ich bereits während meiner Ausbildung zum Mechatroniker nach Darmstadt gezogen bin, musste ich am eigenen Leib erfahren, wie rar bezahlbarer Wohnraum in Darmstadt ist. Gerade für junge Menschen, Student*innen und Geringverdiener*innen ist günstiger Wohnraum unerlässlich, wenn wir sie nicht aus der Stadt verdrängen wollen. Wir müssen die Privatisierung von städtischem Wohnraum stoppen und brauchen zudem eine echte Gemeinwohlausrichtung des Bauvereins, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Und zwar eine solche, welche ihrem Namen auch gerecht wird. Bezahlbarer Wohnraum ist und darf kein Luxus sein.

Als zugezogenes „Dorfkind“ ist mir außerdem eine bessere Anbindung der äußeren Regionen mit Bus und Bahn wichtig. Nur so ist, in meinen Augen, mit einem gleichzeitigen deutlichen Ausbau der bereits bestehenden Infrastruktur innerhalb der Stadt sowie einer Verkürzung der Taktzeiten die dringend benötigte Verkehrswende möglich.

Darmstadt, das ist unter anderem die Stadt Georg Büchners, der in einem seiner Texte fordert: „Friede den Hütten, Krieg den Palästen.“ Dieser Aufruf verkörpert die Vorstellung einer gerechten Gesellschaft, in der wir alle am gesellschaftlichen Reichtum gleichermaßen partizipieren. Ein Leitgedanke, den ich nicht nur in meinem Kopf, sondern auch unter der Haut trage − auf dem linken Oberschenkel, um genau zu sein.

„Friede den Hütten, Krieg den Palästen.“