André Ponzi

André Ponzi

Politisch wurde ich in Rom. Das war die Zeit der Europäischen Banken- und Finanzkrise. Auf großen Demonstrationen habe ich gemeinsam mit tausenden Schüler*innen gegen die Sparmaßnahmen in der Bildungspolitik demonstriert. Wir sind damals als Jugendliche für unser Recht auf Bildung, für unsere Zukunft auf die Straße gegangen − und für unsere Großeltern und deren Zukunft, nämlich ihre Rente. In Deutschland habe ich viele Jahre in Verbänden der Schülervertretung auf allen Ebenen verbracht und gelernt, wie politische Arbeit aus Sicht einer Interessengruppe funktioniert. Mir war immer klar, dass man gemeinsam stärker ist, deshalb bin ich im Jahr 2016 auch in die SPD eingetreten.

Ich bin in Darmstadt geboren, habe aber einen sehr großen Teil meiner Jugend in Rom verbracht. Das Leben in einer europäischen Metropole, dem Zentrum von europäischer Kultur und Geschichte, mit der besten Pizza der Welt hat mein Weltbild geprägt. Hier habe ich gelernt, was wahre Freundschaft und echte Solidarität bedeuten.

Solidarität war in meinem Leben schon immer mehr als eine Floskel, darum habe ich mich 2017 als Vertreter der hessischen Schülerschaft wählen lassen und darum arbeite ich seit einigen Monaten im Gesundheitsamt mit meinen Kolleginnen und Kollegen, zur gemeinsamen Bewältigung und Bekämpfung der Pandemie.

Als ich mit 16 Jahren dann mit meiner Familie wieder zurück nach Darmstadt ziehen musste, war ich unzufrieden. Rom gegen Darmstadt einzutauschen, meine Freunde und meine Heimat zu verlassen, war für mich undenkbar. Inzwischen weiß ich wieder, in was für einer tollen Stadt ich geboren und aufgewachsen bin. Von der Mathildenhöhe bis zur Krone, vom Staatstheater bis zum Böllenfalltor, vom Oberfeld bis zum Darmstadtium − Darmstadt hat einiges zu bieten! Georg Büchner ging hier zur Schule, die Lilien spielen den besten Fußball in ganz Südhessen und an der TU wird Forschung von morgen gemacht.

Aber mein Lieblingsplatz in Darmstadt? Der ist und bleibt die Brüder-Knauss-Straße, dort habe ich laufen gelernt.

„Mir war immer klar, dass man gemeinsam stärker ist.“