Simone Geist

Simone Geist

Mein Vater ist mein Vorbild. Er war gelernter Maurerpolier und Sozialdemokrat. Er erblindete früh – und war plötzlich berufsunfähig. Doch er hat sich zurückgekämpft, hat wieder Fuß gefasst und die Kreisklinik Groß-Umstadt mitgebaut, in der heute noch zahlreiche Leben gerettet werden. Diese gelebte Stärke hat mich tief beeindruckt. Nie aufgeben, immer weitergehen, sozial und standhaft bleiben – das hat auf mich und meine Familie abgefärbt.

Daher können sich Menschen und Tiere auch zu hundert Prozent auf mich verlassen. Auf mich verlassen, das kann sich auch mein Mann Jürgen − meine große Leidenschaft und was für ein toller Mensch −, mit dem ich seit vierzig Jahren zusammen bin. Im Laufe meiner Zeit haben sich weitere Leidenschaften entwickelt. Sport spielt eine große Rolle in meinem Leben: Ich habe in der Regionalliga Süd/West Handball gespielt und bin großer Fußballfan. Seit über einem Jahr, genauer gesagt seit September 2019, bin ich Oma. Eine weitere große Leidenschaft, aber auch Herausforderung.

Früher war ich ein Landei, seit sieben Jahren bin ich stolze Städterin. In meinem Heimatort Eppertshausen war ich Gemeindevertreterin und Vorsitzende des Sport-, Jugend-, Kultur- und Seniorenausschusses. Obwohl Eppertshausen und Darmstadt sehr unterschiedlich sind, kann ich meine Erfahrungen eins zu eins übertragen. Außerdem sind die Luft zum Atmen und das Wasser zum Leben hier in der Region überall gleich. Gleich gut und gleich schlecht. Für mich gilt grundsätzlich, für alle und alles zu kämpfen.

Mit Leidenschaft kämpfen und zwar für alle – das trifft es eigentlich ganz gut. Ich brenne für die Kommunalpolitik, ohne dieses Brennen funktioniert Demokratie für mich nicht. Und nur auf Basis einer demokratischen Grundordnung können wir Bürger*innen etwas erreichen. Für mich ist das zum Beispiel der Bau von fünf neuen Grundschulen, damit meine Enkelkinder nicht im Container unterrichtet werden müssen. Außerdem will ich die Starkenburgkaserne in ein familienfreundliches Quartier verwandeln, den Fernbusbahnhof ans europaweite Fahrroutennetz anschließen und die Innenstadt schöner gestalten. Und wer weiß, vielleicht erleben wir ja bald den zweiten autofreien Sonntag in Darmstadt? Ich würde mich zumindest gerne besser ohne Auto in Darmstadt fortbewegen können, damit es in der Kneipe auch mal ein kühles Grohe mehr sein darf.

„Ich brenne für die Kommunalpolitik,
ohne dieses Brennen funktioniert Demokratie für mich nicht.“