Benedikt Brüning
Acht Jahre war ich Lokführer beim öffentlichen Personennahverkehr in München und Service Agent am Frankfurter Flughafen. Ein Jahr habe ich in Japan gelebt. Die Vielfalt der Welt gibt es im Großen und im Kleinen. Am Bahnhof und am Flughafen treffen alle sozialen Schichten aufeinander. Das fand ich immer spannend. Die Erlebnisse und Erfahrungen, die ich in meinen Berufen machen durfte, haben mich dazu bewogen, Politikwissenschaft zu studieren. Im Studium habe ich viel über politische und soziale Zusammenhänge, die ich vorher nie in Betracht gezogen hatte, gelernt. Hinzu kam mein Auslandsjahr in Japan. Ich habe hautnah erlebt, wie es ist, in einer fremden Stadt zu wohnen und als Auswärtiger angesehen zu werden. Plötzlich stand ich auf der anderen Seite − nämlich der des Zugereisten, der sich in einer völlig neuen Umgebung und Kultur zurechtfinden musste.
Wer mobil ist, lernt die Welt kennen. Ich war immer schon berufsbedingt mobil und habe Menschen beim Reisen durch Deutschland oder in die Welt unterstützt. Jetzt will ich Menschen in Darmstadt mobil machen, damit sie jede Ecke der Stadt unkompliziert und günstig mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichen und jeden Winkel ihrer Stadt kennenlernen können. Deshalb bin ich in der Kommunalpolitik. Ich engagiere mich für eine sozialverträgliche und ökologische Mobilität – für alle –, und das geht meiner Ansicht nach am besten in der SPD.
Vor allem aber geht der Aufbau einer sozialverträglichen Mobilität nur gemeinsam und im Dialog mit den Bürger*innen. Sie müssen durch moderne Beteiligungsformen miteinbezogen werden und so die Möglichkeit bekommen, Entscheidungen nachzuvollziehen. Aber auch umgekehrt bekommen Entscheidungsträger*innen durch Bürgerbeteiligung die Möglichkeit, die Bedürfnisse der Menschen zu verstehen. 話せば分かる Hanaseba, Wakaru – das ist japanisch und heißt: „Nur wer miteinander redet, kann auch einander verstehen.“
Die Straßenbahn Linie 6 ist ein gutes Beispiel dafür: Weil wir in Eberstadt mit den Menschen geredet haben, wissen wir, wie wichtig eine Schnellverbindung in die Innenstadt oder zur Arbeit ist, deshalb haben wir uns als Partei für den Erhalt der Schnelllinie eingesetzt – letztlich mit Erfolg, für die Bürger*innen und für die Mobilität in Darmstadt. Ich finde den Abbau von Straßenbahnlinien fatal, von Verbindungen nach Eberstadt oder Arheilgen ganz zu schweigen. Im Gegenteil: Darmstadt braucht mehr Linien und muss insgesamt besser durch einen attraktiven ÖPNV vernetzt werden.
Ich bin ein sozial eingestellter Mensch, der gerne anderen Menschen weiterhilft. Für mich ist das „Wir“ für ein Darmstadt der Zukunft entscheidend. Nicht nur in Fragen der Mobilität. Darmstadt ist groß und wird weiter wachsen. Eine solche Entwicklung funktioniert nur gemeinsam − mit einem echten Zusammengehörigkeitsgefühl.