Toni A. Oblaski

Toni A. Oblaski

Ich arbeite gerne im Team. Meine Mutter brachte sieben Jungen auf die Welt, davon bin ich der älteste. Die Bereitschaft, im Team zu arbeiten, und sehr früh Verantwortung für mich und andere übernehmen zu müssen, war mir somit in die Wiege gelegt. Meine Mutter war Sudetendeutsche, mein Vater Ukrainer und ich bin in Belgien geboren. Ich bin europäisch, zielorientiert, engagiert und grundsätzlich bereit Verantwortung zu übernehmen. Schon in meiner Schulzeit und Vergangenheit habe ich mich für andere eingesetzt. Sei es als Tutorensprecher, als Elternsprecher, und später als freigestelltes Personalratsmitglied für Arbeitnehmer*innen. Ich war ehrenamtlicher Arbeitsrichter, bin zurzeit Stellvertretender Ortsgerichtsvorsteher, Vereinsjugendwart und Kinderbeauftragter der Stadt Darmstadt. Beruflich bin ich verschiedene Wege gegangen. Als Maschinenschlosser und Anästhesie-/ OP-Pfleger habe ich meine Laufbahn begonnen, habe dann ein Studium der Medizin und Psychologie absolviert und bin mit meinen 73 Jahren bis zum heutigen Tag Coach. Ich bin sehr glücklich verheiratet, habe zwei Kinder und vier wundervolle Enkelkinder. Am Jagdschloss Kranichstein könnte man mir ab und zu begegnen. Dort bin ich gerne, wenn ich mal zur Ruhe kommen will. Bei einem Spaziergang um den Backhausteich oder bei einem Kaffee im Restaurantgarten kann ich einfach gut entspannen.

Ich mache Politik, weil ich der Ansicht bin, dass Demokratie nicht vom Himmel gefallen ist, sondern jede*r Einzelne von uns darauf zu achten hat, dass diese auch für nachfolgende Generationen erhalten, gepflegt und erkämpft werden muss. Dazu gehört auch Zivilcourage. Denn wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir widerspruchslos hinnehmen. Grundlage, sich für Demokratie einzusetzen, ist aber auch eine gute demokratische Bildung. Bürger*innen brauchen ständigen Zugang zu Bildungsmöglichkeiten, um lernen oder neu lernen zu können, was Demokratie wirklich bedeutet und wie wertvoll unsere Demokratie ist, die wir hier in Deutschland haben. 

Ich mache Politik für die Demokratie und ich mache Politik für unsere Kinder und unsere Senior*innen. Einer meiner Grundsätze ist, dass wir die Erde nicht von unseren Vorfahren erben, sondern sie von unseren Kindern leihen. Alle Kinder benötigen eine gute Schulausbildung. Es darf keine Unterschiede geben.

Der Begriff „Schulversager“ sollte aus unserem Wörterbuch gestrichen werden. Kinder dürfen in der Schule nicht versagen, sie sind unsere Verantwortungsträger*innen von morgen. Deshalb bin für Ganztagsschulen, die Kinder auffangen, ihnen Struktur geben und ihre Gaben und Fähigkeiten fordern und fördern. Mein politisches Engagement gehört aber auch den Senior*innen. Sie müssen ernst genommen werden. Eine gute Sozialpolitik erkennt man daran, wie sie mit ihren älteren Menschen umgeht. Ihnen haben wir es zu verdanken, wie wir heute leben können, und aus ihren Erfahrungen, aber auch aus ihren Fehlern können nächste Generationen lernen. Dieser Erfahrungsaustausch ist ein wichtiges Gut − für unsere Gesellschaft, für unsere Umwelt und für unsere Demokratie. Wir müssen Menschen im Alter stärker begleiten, uns mit ihnen verbünden, sie unterstützen und, wenn notwendig, auch betreuen. Das ist eine Gesellschaftsaufgabe und nicht nur die der jeweiligen Familie. Man könnte damit anfangen, indem man nicht nur Reihenhäuser baut, sondern auch zeitgemäße, interessante Hochhäuser mit bezahlbaren, seniorengerechten Wohnungen. Auf den Etagen wohnen verschiedene Generationen und es gibt dort Geschäfte und Arztpraxen. Das wären dann kürzere Wege für Senior*innen und Jung und Alt würden stärker verknüpft werden.

Ich gebe gerne jungen Menschen meine Erfahrungen weiter und bin froh, wenn diese übernommen und weiterentwickelt werden. Neben politischen und gesellschaftlichen Erfahrungen aus der Vergangenheit sind es aber auch rein praktische Dinge, die ich gerne an nachfolgende Generationen weitergebe. Beispielsweise wie man mit einfachen Mitteln in der Natur überleben kann und wie wichtig es ist, sinnvoll mit der Natur umzugehen. Das habe ich in meiner Pfadfinderzeit gelernt. Daran erinnere ich mich oft zurück und ich bezeichne mich heute noch als Pfadfinder − einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder!

„Wir erben die Erde nicht von
unseren Vorfahren, sondern
leihen sie von unseren Kindern!“