Samantha Härter
„Wenn man genügend spielt, solange man klein ist, trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später ein ganzes Leben lang schöpfen kann“, hat Astrid Lindgren mal gesagt und mich damit nicht nur angespornt, selbst genügend zu spielen, woraus ich heute noch schöpfe. Sondern sie hat mich auch dazu gebracht, dafür sorgen zu wollen, dass Kinder genügend Raum zum Spielen und zur freien Entfaltung bekommen. Deshalb habe ich mich nach meiner mittleren Reife für eine Ausbildung zur Erzieherin mit begleitendem Fachabitur entschieden. Viele Jahre habe ich integrativ in einer Kindertagesstätte gearbeitet und Kinder dabei unterstützt, in ihrem eigenen Tempo, auf ihre eigene Weise, in ihrem eigenen Raum heranwachsen zu dürfen. Spielen war da natürlich tägliches Programm.
Weil es mir schon immer ein Bedürfnis war, mich – neben den Kindern in der Kindertagesstätte − für all diejenigen Menschen einzusetzen, die normalerweise kaum eine Lobby haben, begann ich 2005 mein Studium der Sozialen Arbeit, das ich wenige Jahre später erfolgreich abschloss.
Mein jetziger Tätigkeitsbereich als Familienhilfe und Teilhabeassistenz bei einem Jugendhilfeträger in Darmstadt erfüllt mich ungemein und zeigt mir jeden Tag aufs Neue, wie wichtig mein Beruf für Kinder, Jugendliche, Eltern und Familien in schwierigen Lebenssituationen ist und wie ich dabei helfen kann, ihr Leben etwas leichter zu machen.
Mein berufliches Leben prägt mein politisches. Für mich ist es in meiner kommunalpolitischen Arbeit wichtig, Menschen in den Vordergrund zu stellen, die bei den meisten politischen Entscheidungen unsichtbar zu sein scheinen und kaum Beachtung finden. Ich möchte, dass Kinder und Jugendliche angemessen gehört werden und, wenn über sie entschieden wird, sie in den Fokus der Betrachtung rücken. Denn junge Menschen sind unsere Zukunft und es ist unsere Pflicht als Erwachsene, für sie Sorge zu tragen, ihnen zuzuhören und ihnen eine gleichberechtigte Stimme zu geben. Vor allem dürfen wir nicht vergessen, dass wir auch mal Kind waren, genügend spielen durften und jetzt Schätze mit uns herumtragen, aus denen wir alle schöpfen können. Und wenn nicht, dann helfe ich gerne dabei, diese Schätze auszugraben.