Philipp Lehmann

Philipp Lehmann

Computer haben mich damals schon fasziniert, als ich mit 12 Jahren in Civilization II und in SimCity 2000 digitale Welten erschaffen und Städte besiedelt habe. Kurz darauf habe ich meine erste Webseite auf einem kostenlosen Webspace online gestellt und keine 14 Jahre später war ich dann für die Technik der beiden nicht so kleinen Webseiten eines großen Telekommunikationsunternehmens in Darmstadt verantwortlich. Dazwischen lagen noch eine Berufsausbildung zum Fachinformatiker und ein Aufbaustudium im Bereich Informatik. Das Jobangebot hat uns damals aus Berlin nach Darmstadt gebracht.

Gleich zu Beginn sind mir in Darmstadt die kurzen Wege aufgefallen. Während man in Berlin von A nach B locker eine lange Stunde mit den Öffentlichen unterwegs sein kann, kommt man in Darmstadt zu Fuß oder mit dem Rad schnell ans Ziel. Die grünen Lungen unserer Stadt gefallen mir ganz besonders, ob im Herrngarten, im Bürgerpark oder in der Albert-Schweitzer-Anlage. Im Sommer im Schatten eines Baums das nächste digitale Projekt umsetzen − einfach unbezahlbar! Ansonsten hängen für mich die schönen Orte in Darmstadt stark von den Menschen ab: auf der zugeschneiten Mathildenhöhe mit meiner kleinen Tochter einen Schneemann bauen oder in der Pandemie zu Hause mit einem geliebten Menschen unter einer warmen Decke kuscheln. Auch das sind Orte, die ich in meinem Leben in Darmstadt mag.

.

Was ich an Darmstadt nicht mag, ist, dass „meine Themen“ Klimaschutz und Digitalisierung viel zu langsam bis gar nicht angegangen werden. Wenn, dann werden sie als abgegrenzte Politikfelder betrachtet und nicht als die Querschnittsthemen, die sie nun mal sind. Dadurch gehen viele Chancen verloren. Darmstadt nennt sich zwar Digitalstadt, davon haben aber die Schüler*innen nicht nur während des Home-Schoolings nichts gemerkt. Noch immer haben nicht alle von ihnen die notwendigen Endgeräte und die Schulen sollen erst bis zum Jahr 2024 WLAN erhalten. Darunter leiden mal wieder vor allem einkommensschwache Familien. Dazu kommt fehlende IT-Infrastruktur in der Stadtverwaltung, Mobilfunklöcher zwischen Innenstadt und Eberstadt oder in Wixhausen und Arheilgen, keine Digitalisierungskonzepte für die Nahversorgung, die den Einzelhandel im digitalen Zeitalter ankommen lassen könnte, oder eben die Unfähigkeit Digitalisierung mit Klimaschutz zu verbinden, um nur einige dieser Auswirkungen zu nennen. Das können wir uns heutzutage nicht mehr leisten − und beim Klimaschutz läuft uns einfach die Zeit davon, wenn wir diesen sozialverträglich umsetzen wollen. Darum mache ich Politik in Darmstadt.

„Wir müssen die Lösung der Klimakrise
jetzt angehen – und das sozial gerecht.“